Berechnung der zulässigen axialen Belastung – Zylinderrollen mit torusförmiger Rollenstirn
Höhere Axiallasten möglich
Für Lager mit torusförmiger Rollenstirn sind um 50% höhere Axiallasten zulässig ➤ Formel.
Zulässige axiale Belastung – Lager in TB-Ausführung
Berechnung der maximal zulässigen Axiallast
Aus der Bordfestigkeit und der Sicherheit gegen Verschleiß errechnet sich für Lager mit Rollen in Standard- bzw. TB-Ausführung die maximal zulässige Axiallast Fa max ➤ Formel. Diese darf nicht überschritten werden, auch wenn Fa per höhere Werte liefert ➤ Formel.
Maximale axiale Belastung – Lager in Standard- bzw. TB-Ausführung
Zulässige Axialbelastung
Axiale Belastung bei Wellendurchbiegung
Zulässige Axiallast bei Wellendurchbiegung bis 2′
Bei starker Durchbiegung der Welle drückt der Wellenabsatz auf den Innenringbord. In Kombination mit der wirkenden Axiallast kann dies zu einer hohen Wechselbeanspruchung der Innenringborde führen. Bei einer Wellendurchbiegung bis 2′ lässt sich die zulässige Axiallast abschätzen ➤ Formel.
Bei stärkeren Verkippungen ist eine gesonderte Festigkeitsanalyse notwendig. Dazu bitte bei Schaeffler anfragen.
Axiale Belastung bei Schiefstellung
Legende
Fas |
N |
Zulässige axiale Belastung bei Schiefstellung
|
Winkelabweichungen sind Schiefstellungen zwischen dem Innen- und Außenring
Die zulässige Schiefstellung zwischen dem Innen- und Außenring wird durch die innere Lagerkonstruktion, dem Betriebsspiel, das auf die Lager wirkenden Kräften usw. beeinflusst. Aufgrund dieser komplexen Zusammenhänge können hier keine allgemein gültigen, absoluten Werte angegeben werden. Schiefstellungen (Winkelabweichungen) zwischen dem Innen- und Außenring wirken sich im Allgemeinen jedoch immer auf das Laufgeräusch und die Gebrauchsdauer der Lager aus.
Zulässige Verkippung
Der zulässige Richtwert, bei dessen Einhaltung erfahrungsgemäß keine signifikante Minderung der Gebrauchsdauer eintritt, beträgt 3′.
Geltungsbereich des Werts
Der Wert gilt für:
- Lagerungen mit statischer Schiefstellung (gleichbleibende Lage der Wellen- und Gehäuseachse)
- Lager, die axial keine Führungsfunktion übernehmen müssen
- niedrig belastete Lager (mit C0r/P ≧ 5).
Eine Überprüfung mit dem Berechnungsprogramm BEARINX wird grundsätzlich empfohlen. Bestehen Unsicherheiten bezüglich der möglichen Schiefstellung, bitte bei Schaeffler rückfragen.
Möglich ist Öl- oder Fettschmierung
Die Zylinderrollenlager sind nicht befettet. Sie müssen mit Öl oder Fett geschmiert werden.
Verträglichkeit des Schmierstoffs mit dem Kunststoff beachten
Bei Lagern mit Zwischenstücken aus Kunststoff ist zu beachten, dass beim Einsatz von Syntheseölen oder Schmierfetten auf Syntheseölbasis sowie bei Schmierstoffen mit einem hohen Anteil an EP-Zusätzen die Verträglichkeit des Schmierstoffs mit dem Käfigmaterial sichergestellt ist.
Bestehen Unsicherheiten darüber, ob der gewählte Schmierstoff für die Anwendung geeignet ist, bitte bei Schaeffler bzw. beim Schmierstoffhersteller rückfragen.
Ölwechselfristen einhalten
Gealtertes Öl und im Öl enthaltene Additive können bei höheren Temperaturen die Gebrauchsdauer der Kunststoffe beeinträchtigen. Vorgegebene Ölwechselfristen müssen deshalb unbedingt eingehalten werden.
Abdichtung in der Anschlusskonstruktion vorsehen
Die Lager sind nicht abgedichtet, d. h., die Abdichtung der Lagerstelle muss in der Anschlusskonstruktion erfolgen. Diese muss zuverlässig verhindern, dass:
- Feuchtigkeit und Verunreinigungen in das Lager gelangen
- Schmierstoff aus dem Lager austritt.
Grenz- und Bezugsdrehzahlen in den Produkttabellen
In den Produkttabellen sind für die meisten Lager zwei Drehzahlen angegeben:
- die kinematische Grenzdrehzahl nG
- die thermische Bezugsdrehzahl nϑr.
Grenzdrehzahlen
Die Grenzdrehzahl nG ist die kinematisch zulässige Drehzahl des Lagers. Sie darf auch bei günstigen Einbau- und Betriebsbedingungen nicht ohne vorherige Rücksprache mit Schaeffler überschritten werden ➤ Link.
Bezugsdrehzahlen
nϑr dient zur Berechnung von nϑ
Die thermische Bezugsdrehzahl nϑr ist keine anwendungsbezogene Drehzahlgrenze, sondern eine rechnerische Hilfsgröße zur Ermittlung der thermisch zulässigen Betriebsdrehzahl nϑ ➤ Link.
Als neues Merkmal zum Vergleich des Geräuschniveaus unterschiedlicher Lagerarten und Baureihen wurde der Schaeffler Geräuschindex (SGI) entwickelt. Damit ist es erstmals möglich, eine Geräuschbewertung von Wälzlagern durchzuführen.
Schaeffler Geräuschindex
Der SGI-Wert basiert auf dem nach internen Standards maximal zulässigen Geräuschniveau eines Lagers, welches in Anlehnung an ISO 15242 ermittelt wird. Zum Vergleich unterschiedlicher Lagerarten und Baureihen ist der SGI-Wert über der statischen Tragzahl C0 aufgetragen.
Damit ist es möglich, Lager gleicher Tragfähigkeit direkt zu vergleichen. In den Diagrammen ist jeweils der obere Grenzwert angegeben. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Geräuschniveau der Lager noch kleiner ist, als im Diagramm dargestellt.
Der Schaeffler Geräuschindex ist ein zusätzliches Leistungsmerkmal zur Lagerauswahl bei geräuschsensiblen Anwendungen. Die spezifische Eignung eines Lagers für eine Anwendung, beispielsweise hinsichtlich Bauraum, Tragfähigkeit oder Drehzahlgrenze, ist davon unabhängig zu prüfen.
Schaeffler Geräuschindex für Zylinderrollenlager mit Zwischenstücken
SGI = Schaeffler Geräuschindex
C0 = Statische Tragzahl
|
|
Limitierende Größen
Die Betriebstemperatur der Lager ist begrenzt durch:
- die Maßstabilität der Lagerringe und Zylinderrollen
- den Käfig (Scheibenkäfig bzw. Zwischenstücke)
- den Schmierstoff.
Mögliche Betriebstemperaturen der Lager ➤ Tabelle.
Zulässige Temperaturbereiche